Donnerstag, 13. Februar 2020

#Bewegung im #Alter — #AkzepTanz

The Name is Blond 😜
Niemals hĂ€tte ich auch nur im Entferntesten gedacht, dass ich mal etwas ĂŒbers Älterwerden schreiben wĂŒrde. Auf die Frage, wie alt ich sei, antwortete ich ĂŒber viele Jahre stets mit: 27, bis ich es fast selber glaubte. Jedenfalls musste ich immer nachrechnen, wenn ich mal mein richtiges Alter angeben musste.

Da ich mich immer gern und viel bewegte, wurde ich aufgrund meiner Beweglichkeit auch stets viel jĂŒnger eingeschĂ€tzt. Eigentlich war das jedoch nicht so wichtig wie die Tatsache, dass ich mich alterslos fĂŒhlte.

Seit wir unsere Aikidoschule geschlossen haben, sieht mein Abendprogramm anders aus — ich ĂŒbrigens auch. Statt den 2 bis 3 Stunden Training abends geht es mehr um Bequemlichkeit und GemĂŒtlichkeit. Folge sind: Stand- respektive SitzschĂ€den sowie einiges mehr an Lebendgewicht.

Oft höre ich jetzt Worte wie: "das ist normal in Ihrem Alter"; dies meist von medizinischer Seite. Wie schade, dass sich die Schulmedizin darauf beruft, dass das halt eben so sei ab …. 27😅! Die Ursache von Beschwerden interessiert weniger als die Tatsache, dass es heutzutage fĂŒr jedes Zipperlein ein PĂŒlverchen gibt oder einen begnadeten Chirurgen, der das Ganze schon richten wird. Die Gesundheitskosten sind ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor. Die haben ĂŒber die Jahre doch tatsĂ€chlich noch mehr zugenommen als ich.

In WĂŒrde altern, das ist eine Kunst. Mein Vater stand mit körperlichen Beschwerden eigentlich nie wirklich auf Kriegsfuss. Selbst RĂŒckenweh nahm er stets einigermassen gelassen in der Gewissheit, dass es sich dabei nicht um einen Dauergast handelt. Es war fĂŒr mich traurig, mitzuerleben, wie er immer mehr auf Hilfe angewiesen war, wie sein Körper immer weniger mitmachte. Gleichzeitig beeindruckte mich wiederum sein Umgang damit. Ich wollte, ich hĂ€tte diesbezĂŒglich mehr von ihm.

Mein Umgang mit physischen Problemen ist stets die Suche nach der Ursache. Es ist meine SpezialitĂ€t, diese bei mir und meinen Patienten jeweils zu finden. Auslöser sind oft Kleinigkeiten des Alltags. Diese zu vermeiden ist der erste Schritt. Die Gesundheit wieder herzustellen dauert dann erfahrungsgemĂ€ss etwas lĂ€nger😜.

Noch kann ich nicht einfach hinnehmen, dass dies und das in meinem Alter normal ist. Noch immer arbeite ich daran, die Situation zum Positiven hin zu verĂ€ndern. Die Erkenntnisse, die mir in diesem Prozess ĂŒber den Körper und ZusammenhĂ€nge geschenkt werden, sind grossartig. Dennoch werden mir zunehmend Grenzen aufgezeigt; HĂŒrden, die einfach zu hoch sind als dass ich sie einfach ĂŒbergehen-, geschweige denn ĂŒberspringen kann. 

AkzepTanz! Was ist das denn fĂŒr ein Tanz? Er gleicht dem Gehen auf glĂŒhenden Kohlen, dem Balancieren auf einem Drahtseil oder gar zwischen zwei Lastwagen wie einst Jean-Claude Van Damme, dem ĂŒberqueren eines Flusses mittels HĂŒpfen von Stein zu Stein und und und! Es handelt sich um eine andere, neue Form der Bewegung, welche ganz viel innere StĂ€rke und StabilitĂ€t erfordert um vielleicht dabei etwas von der einstigen Leichtigkeit wiederzuerlangen, jenem GefĂŒhl der Alterslosigkeit, das man manchmal so schmerzlich vermisst.


Ob ich es schaffen werde? Noch bin ich am Üben und vermerke bereits die ersten Erfolge.

Möge die Übung gelingen!✌️

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