Mampfi-Goodie 🤭😎 |
Die WM ist schon vorbei, jedenfalls für die Schweizer Nationalmannschaft. Die unsportlicheren Sofa-Profis sind garantiert auch beim Final noch mit dabei.
England hat den Einzug ja knapp verpasst. Nachdem die gefürchteten englischen Fans im Anschluss an den Viertelfinal gegen Schweden vor Freude einen IKEA-Laden stürmten und einigermassen verwüsteten, hatte Gott wohl ein Einsehen was den Ausgang des Halbfinals gegen Kroatien betrifft. Und wer weiss, vielleicht unterstützt er die Kroaten ja weiterhin im Final gegen Frankreich. Das wäre DIE Sensation.
Schlecht lief es ja nicht für die Schweiz dieses Jahr. Zweifel - die knusprige Verführung aus der Tüte - gehört eh zu den grossen Gewinnern eines jeden sportlichen, am Fernsehen übertragenen Sportanlasses. Eine Schweizer Firma - WoW! Bei Zweifel tut man bekanntlich alles für die besten Chips (der Welt). Soooo lecker kann Erfolg schmecken - und süchtig machen noch dazu.
"Zweifel im Abgang" hat die Schweiz nach der etwas befremdlichen Doppeladler-Affäre. Diskutiert wurde Politiker-seits danach vor allem, was für Voraussetzungen ein Nationalspieler künftig wird erfüllen müssen. Darf er Doppelbürger sein oder muss er seinen Zweitpass abgeben? Und: muss ein Natispieler die Schweizer Nationalhymne vor- und rückwärts singen können, notfalls in allen vier Landessprachen. Sicher muss ein jeder Schweizer wissen, woher Raclette stammt, denn diesbezügliches Nicht-Wissen hat schon manchem hier geborenen, unbescholtenen Secondo die Einbürgerung gründlich vermasselt.
Bei mir taucht nun in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob nicht bei einer Doppelbürgerschaft Interessenskonflikte unvermeidbar sind. Kann ein Schweizer, der zudem immer noch immer offizieller Bürger seines Ursprungslandes ist, bei politischen Abstimmungen die Interessen der Schweiz klar und sauber vertreten oder würde er im Zweifelsfalle nicht eher für sein wirkliches Heimatland einstehen.
Wie dem auch sei: den Schweizer Fussballfans ist dies wohl ziemlich schnuppe. Ob unsere Natispieler 100prozentige Schweizer sind oder eher halbherzige: Hauptsache sie schaffen es bei der nächsten WM noch ein wenig weiter nach vorne, zum Beispiel sogar bis in die Viertelsfinals. Auch bei den Halbfinals hätte wohl kaum jemand etwas dagegen, da könnte man so einen Doppeladler locker und gleich xfach wegstecken.
Nicht auszudenken, wenn es anno 2022 im heissen Katar zu einem Finale der Schweiz zum Beispiel gegen Marokko kommen würde. Das wäre dann ohne und mit Zweifel eine echte Sensation.
1 Kommentar:
Magdalena Zajac schreibt dazu auf Google+:
"Als Doppelbürgerin PL/CH kann ich dir eine (nur individuell) fundierte Antwort zum Thema Interessenvertretung geben: da Nationalinteressen mir generell nicht wichtig sind (die ganze Fiktion der Nationalstaaten finde ich sehr verdächtig: m.E. dient sie der international herrschenden Klasse, die ausgebeutete und unterdrückte Klasse zu spalten und sie für die eigenen Interessen auszunutzen) würde ich mich möglichst für die Interessen der Menschen in beiden Länder einsetzen. Im Fall eines Krieges zwischen Polen und der Schweiz (sehr wahrscheinlich, gell) würde ich vielleicht nach Nepal fliehen: es ist weit genug und es gibt Himalajas. Südamerika käme auch in Frage (Peru! Ja, Peru!)."
Leider hat es mit dem Veröffentlichen hier nicht geklappt. Magdalena hat es mehrmals versucht. Da ich ihre Ausführungen jedoch wirklich sehr interessant finde, habe ich sie mit ihrem Einverständnis per copy-and-paste hier angefügt. Danke liebe Magdalena!
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