Grrrrrrrr ..... |
Seit längerer Zeit findet regelmässig die Domicil Zeitung den Weg in meinen Briefkasten - unerwünschterweise. Obwohl am Kasten deutlich "keine Werbung" steht, werde ich zwangsbeglückt.
Die Domicil AG ist in den Regionen Bern, Thun und Biel tätig. Da es nebst den Domicil-Altersheimen in Bern, Thun und Biel auch noch viele andere Alterseinrichtungen gibt, kommt es für mich ganz klar unlauterem Wettbewerb gleich, wenn offenbar ein Sonderstatus vorliegt (s. unten). Die Domicil Zeitung IST Werbung - basta!
Nachdem meine telefonische Reklamation nichts brachte, formulierte ich die letzten August auch noch schriftlich. Folgendes wurde mir mitgeteilt:
Als nicht gewinnorientiertes Unternehmen, welches zu einem Teil der Stadt Bern gehört haben wir einen sozialen Auftrag. Wir bieten älteren Menschen einen sorgenfreien Wohn- und Lebensraum. Zu unserem Auftrag gehört unter anderem die Verteilung unserer Informationszeitung, welche den Kriterien offizieller Sendungen entspricht Gemeinderatsbeschluss Stadt Bern, Oktober 2013) – analog politischer Informationen, dem Anzeiger oder des EWB-Magazins z.B.
Aus diesem Grund dürfen wir die Zeitung, welche 3x-jährlich erscheint, über die Post als unadressierten Bruttoversand in die Briefkästen der Stadt Bern und Umgebung - auch in solche mit dem Kleber „Stopp – keine Werbung“ - verteilen.
Bei unadressierten Bruttoversänden ist es von Seiten der Schweizerischen Post leider nicht möglich einzelne Adressen resp. Personen vom Erhalt der Zeitung auszuschliessen. Dies haben wir mehrfach abgeklärt. Eine solche Dienstleistung könnte qualitativ nicht einwandfrei erbracht werden."
Das ist die Wischiwaschi-Politik, wie wir sie in Bern seit Jahren kennen. Wer sich darüber aufregt, kann unerwünschte Werbung kostenpflichtig retournieren, wie ich das jetzt jahrelang immer mal wieder gemacht habe. Eine weitere Möglichkeit ist, solchen Firmen eine Rezension auf Google zu verpassen.
Als Geschäftsinhaberin wandere ich beim Verteilen von Flyern stundenlang durchs Quartier, um schlussendlich 15 Flyer losgeworden zu sein. Fast jeder Briefkasten hat einen Kleber. Pizzalieferanten z.B. stört ein "keine Werbung" nicht - als könnten sie nicht lesen!
Die Post versucht seit einiger Zeit schweizweit, die Leute zum Abnehmen der Stopp-Kleber zu motivieren, da ihr sonst ein Riesengeschäft durch die Lappen geht. So verteilte sie schon Gratisprodukte wie Bouillon etc. und versuchte kürzlich die Aktion, dass Kunden über ihren Post-Account ankreuzen könnten, welche Werbung künftig wieder in den Briefkasten gelegt werden darf.
Ich muss immer an all das viele Papier denken, das da unnötigerweise bedruckt wird und - obwohl zu 65% recykliert - was für eine riesige Belastung das für die Umwelt darstellt. Auch heute noch wird Papier zu 95% aus Holz in Form von Holzstoff, Halbzellstoff oder Zellstoff hergestellt. Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche oder aber Laubhölzer wie Buche, Pappel, Birke und Eukalyptus, je nachdem, wie es mit der Verfügbarkeit aussieht oder welche Eigenschaften ein Papier haben soll.
Bäume sind die Lunge der Erde …. und die wird unter anderem eingesetzt, um die Haushalte flächendeckend mit Politwerbung, Katalogen, Pizzeria-Flyern, Gratiszeitungen etc. zu versorgen? Menschenskind!
245jährige Zeder - Château Vaumarcus |
Da müsste die Politik ENDLICH einmal klar aktiv werden. Leider lässt sie ihr Engagement hier ebenso vermissen, wie im Bereich "unerwünschte Werbeanrufe". Der Kunde ist und bleibt auf sich selber gestellt. Tja, eben gäng wi gäng!
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