Donnerstag, 20. August 2015

Schönheitsvorstellung trifft Körperrealität

Apfel-, Birnen- oder Topform?
Ihnen geht es bestimmt niemals so wie mir. Sie gehören zu den Glücklichen mit den guten Genen, ähnlich wie all die Top- und Flopmodels auf diesem Planeten; Sie entsprechen dem gängigen Idealbild Frau: Garçonne, langweil... ehm... beinig, mit Sixpack, kann essen, was sie will ? ;-)

Quatsch, natürlich nicht, Sie sind eine normale Frau, eher Apfel- oder Birnen- statt Topform. Sie gönnen sich die eine oder andere Sünde, gut über den Tag verteilt, und nicht immer geht unter dem Strich die Kalorienrechnung auf.

Kalorien zähle ich schon lange nicht mehr. Habe vor 6 Jahren bei Weight Watchers auf Punkte umgeschaltet, um jetzt wieder mehr dem Lust- und Launeprinzip zu frönen. WW ist nicht schlecht, aber wer will schon bis zu seinem Lebensende Ernährungstagebücher führen, sich abends noch hinsetzen und sinnieren, was man sich eigentlich genau den Tag über zu Gemüte geführt hat. Ich nicht, und so geht es wieder aufwärts .... zumindest auf der Waage.

Deswegen lasse ich noch lange keinen Bandwurm einfliegen. Mit meinen 60 Kilogramm bei einer Körpergrösse von 164cm bin ich nicht übergewichtig. Mein BMI beträgt 22,3. Dennoch fühle ich mich im Vergleich zu vorher mit zunehmenden Airbags an gewissen Stellen nicht mehr so wohl.

Eine Frage der Gewöhnung? Fühlt es sich wirklich schlecht an, oder etwa nur, weil der optische (Fehl)Eindruck die Körperwahrnehmung überlagert? Wenn ich mich nicht mit Gisèle Bündchen vergleiche, ist eigentlich alles im grünen Bereich!

Jahrelang hatte ich Komplexe, fand mich nicht schön genug, hier zuviel, da zuwenig und und und. Wenn ich heute Fotos von mir von früher betrachte, sehe ich darauf eine wunderschöne junge Frau, eine mit WoW-Effekt. Warum konnte ich das seinerzeit nicht sehen? Und welchen Eindruck werde ich in 20 Jahren von mir haben, wenn ich mir Fotos aus dem Jahre 2015 anschaue?

Gerade was uns Frauen anbelangt, hat sich das Schönheitsideal im Laufe der Zeit stark gewandelt. Und nicht überall wird dasselbe angestrebt. In gewissen Kulturen ist auch heute ein wohlgerundeter weiblicher Körper begehrenswerter. In Zeiten mit schlechter Versorgungslage wurde Fett zum Statussymbol, während in Zeiten des Überflusses ein schlanker Körper zum begehrten Luxusgut wird. Hallooooooo .....

Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Es geht darum, sein Auge zu schulen, die eigene Schönheit zu erkennen und sich mit dem eigenen (wunderschönen) Körper zu versöhnen, ihm zu danken, dass er so ist wie er ist, für alles was er für einem tut und aufzuhören, ihn zu vergleichen mit Körpern von Menschen, die aus Berufsgründen alles tun, um dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Den mit den guten Genen ..... vergessen Sie's!

Diese hübsche Animation hat mich zu ganz vielen Gedanken animiert, Gedanken, die alles, was das Aussehen betrifft ein wenig relativieren.

Verfasser leider unbekannt
Eigentlich unglaublich, wie viel Zeit wir in demjenigen Teil von uns widmen, der bei der Kremation den Flammen zum Opfer fällt. Dabei bleibt kaum noch etwas für die wirklich wichtigen Dinge im Leben übrig.

Leute: das Leben ist LEBENSWERT!

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