Montag, 22. April 2013

SÂDHU - Sucher der Wahrheit

Suraj Baba - seeker of truth
CineMovie Bern ist für mich immer wieder eine gute Adresse für sehenswerte Filme. Momentan läuft da ein wahres Meisterwerk für Liebhaber der ganz leisen Töne: SÂDHU, Sucher der Wahrheit. Gaël Métroz und Suraj Baba nehmen einem mit auf eine ganz spezielle Reise ..... derjenigen einer Suche nach der Essenz des Lebens.

Suraj Baba hatte sich von allem Weltlichen zurückgezogen, um in Abgeschiedenheit an der Quelle des Ganges in einer Höhle zu leben, zu meditieren und zu Weisheit zu gelangen. Als der Filmschaffende Gael Métroz ihn erstmals dort traf, lebte er da bereits seit 8 Jahren.

In gewisser Weise trafen sich zwei Seelenverwandte. Dank der sich entwickelnden Freundschaft, die sich im Gesicht von Suraj widerspiegelt, und mit Hilfe heutiger Technik wurde es möglich, dass wir Zeuge werden dürfen davon, dass so eine spirituelle Suche kein Kindergeburtstag ist, vor allem nicht für einen so authentischen, absolut ehrlichen und feinfühligen Menschen wie Suraj Baba.

Der unermüdlich Suchende schliesst seine Höhle (tatsächlich mit einem Schloss) und gemeinsam mit Métroz macht er sich auf an das Kumbha Mela Fest, der ersten Station seiner Pilgerreise. Er trifft dort auf viele andere Sâdhus, welche jedoch, anders als unser Protagonist, viel mehr in einem System von Vorschriften und Regeln gefangen sind. So wird Suraj unumwunden erklärt, er sei keiner von ihnen, um 10 Uhr morgens erst Yoga zu machen sei falsch, man müsse bereits um 2 Uhr morgens damit anfangen.....

Obwohl wir Menschen eigentlich Individuen sind und auch sein wollen, schmerzt es unendlich, nicht dazu zu gehören, eben anders zu sein. Die Begegnungen scheinen den Wahrheitssucher eher zu verwirren als zu inspirieren. Er will nicht einfach glauben, das "dies" der richtige Weg sein soll, er will ganz sicher sein, es unmittelbar fühlen und sich führen lassen. So zieht weiter und pilgert über Nepal nach Tibet zu den heiligen Seen.

Diese Bilder, diese Farben, diese Landschaften ..... und dieser erstaunlich gut Englisch sprechenden Heilige, der zudem ein hervorragender Musiker ist ....


Woran man unmittelbar teilhat, sind die Gedanken und vor allem auch die tiefen Gefühle von Suraj. Da sind jede Menge Zweifel, da ist ein Meer von Trauer, da sind aber auch Freude und Leichtigkeit. Und dann kommt der Moment des Abschieds .... Worte können nicht beschreiben, was das in Suraj auslöst ..... man muss es fühlen, so wie das meiste in diesem Film nur miterlebt, ja mitgefühlt werden kann.

Fazit: Pauseneis gab es keines, dafür nach Langem wieder mal ein "Magnum cum laude" von mir!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Annemarie,

vielen Dank für Deine schöne Kritik von "Sadhu"!

Wenn ich darf, würde ich hier gern die LeserInnen aus Deutschland darauf hinweisen, dass "Sadhu - Auf der Suche nach der Wahrheit" am 22. August offiziell in Deutschland startet. Infos gibt's hier: http://www.arsenalfilm.de/sadhu oder hier: https://www.facebook.com/SadhuDerFilm.

Dankeschön und viele Grüße, Sascha vom Arsenal Filmverleih.

http://kurzum.blogspot.com hat gesagt…

Lieber Sascha
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Es ist tatsächlich ein sehr sehenswerter Film, den man gesehen haben muss, denn Worte können nicht beschreiben .....
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Annemarie ;-)