Sonntag, 16. Oktober 2011

Homerun - Hauptsache Quote

huch
Das Prinzip ist fast schon so alt, wie die Menschheit selbst. Aus 1200 Bewerbern werden 4 Glückliche (?) herausgesucht auf deren Kosten die Quoten in die Höhe getrieben werden sollen, damit man mit Werbeaufträgen überschüttet wird; Werbung, die niemand wirklich sehen will und daher jeder die unerwünschten Pausen nutzt, um mal wieder die Schränke auszumisten.

Im Falle von Homerun werden die Kandidaten Mitten in der Wüste ausgesetzt. Wichtig dabei: für den Zuschauer sieht alles furchtbar wild und gefährlich aus. Fast noch wichtiger ist jedoch, dass keinem der Kandidaten etwas passieren kann. Man stelle sich die Unsummen vor, welche bei einer Schadenersatzklage gezahlt werden müssten. Da werden garantiert Vorsichtsmassnahmen ohne Ende getroffen. Man hörte diesbezüglich schon einiges, was das Dschungelcamp im wilden Australien angeht.

Trotzdem, etwas Risiko muss sein, sonst schlafen einem nicht nur die Füsse ein. Also ein paar Schlangen, Spinnen und Skorpione wollen wir schon sehen und ein Gewichtsverlust von mindestens 7 Kilogramm ist Pflicht.

Man könnte diese Art Format auch mit viel weniger Aufwand inszenieren. Von mir aus castet man aus 15'000 Bewerbern vier Todesmutige und setzt sie im Dschungel eines Verwaltungsgebäudes aus. Sie müssten es schaffen, zu überleben (das Wasser in den Toiletten - "Eau de Toilette" - wäre die einzige Möglichkeit, den Durst zu löschen) und die 7000 Kilometer zu Fuss zurückzulegen um am Schluss vier spezielle Formulare vorweisen zu können. Der Gewinner kriegt gratis einen biometrischen Pass und ein Visum für eine Reise nach Flims inklusive Aufenthalt für zwei Personen in der dortigen Jugendherberge.

Aber eben, die Idee stammt nicht von heute. Sie kennen sicher alle das wunderbare Lied von Mani Matter über den Unglückswurm, der am Freitag vor neun Uhr in einem Straffall im Hauptgebäude, Block zwei, im Büro 146 persönlich zu erscheinen hatte .... und seither verschollen ist! Nein?


Är isch vom Amt ufbotte gsy, am Fritig vor de Nüne,
by Schtraf, im Unterlassigsfall, im Houptgebäud, Block zwo,
Im Büro 146 persönlich ga z'erschiine,
Und isch zum Houptiigang am Halbi Nüüni inecho.
Vom Iigang, d'Schtäge uf und de nach rächts het är sech gwändet,
isch dür'ne länge Gang, de wider rächts und de graduus,
de zrügg, und wider links, bis wo der Korridor het gändet,
de wider zrügg und gradus - witer meh und meh konfus.
I sött doch - het er dür die lääre Gäng grüeft - vor de Nüne,
by Schtraf im Ungerlassigsfall im Houptgebäud Block Zwo,
im Büro 146 persönlech ga erschiine
und dür die lääre Gäng da het me s'Echo ghört derfo.
Hie bin'i - het är dänkt - scho gsy, nei dert bim Egge chumme
ni veillecht wider... nei s'isch s'isch anders - warum geit's jetz da,
i ha doch gmeint... aha.. jetz no dert vorne einisch ume,
was isch de das, da geits... jetz weis i nümme won'i schtah.
Und dä wo isch ufbotte gsy am Fritig vor de Nüne,
by Schtraf im Ungerlassigsfall im Houptgebäud Block Zwo,
im Büro 146 persönlech ga z'erschiine,
isch immer witergloffe und isch nie meh ume cho.

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