Dienstag, 22. März 2011

Sarkozy: Imagepflege durch Krieg

Monsieur le Président....
Die historischen Aufzeichnungen erzählen sie immer wieder, die Geschichte der sinkenden Akzeptanz eines Staatsführers bei seinem Volk und die darauf folgenden Kriegseinsätze, welche das Steuer noch einmal rumzureissen vermochten.

Frankreichs Staatspräsident hat nicht nur neben seiner Gattin, Carla Bruni, eine eher farblose, schwächliche Figur abgegeben. Gemäss neusten Umfragewerten befindet sich sein Stern seit längerem im Sinkflug.... befand er sich jedenfalls bis vor kurzem. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sarkozy es kaum erwarten konnte, endlich in Libyen loszulegen. Praktisch unmittelbar nach Ende des Libyen-Sondergipfels erfolgte Feuerbefehl aus Paris. Mit im Boot: Grossbritannien und die USA.

Kann gut sein, dass der kleine Mann sich so erfolgreich eine zweite Amtszeit erkämpft; besser gesagt: erkämpfen lässt. Man kann durchaus davon ausgehen, dass für George W. Bush ohne 9/11 und seinen "Krieg gegen den Terror" nach 4 Jahren Ende Feuer gewesen wäre.

Schaut man sich z.B. mal die Liste der Präsidenten der USA auf Wikipedia an und gibt den Suchbegriff "Krieg" ein, stehen da 51 Treffer. Jimmy Carter, 39. Präsident der Vereinigten Staaten, führte offenbar - nach Präsident Hoover (36. Präsident) - durch die erste Amtszeit ohne offene kriegerische Auseinandersetzungen. Er wurde nicht wiedergewählt. Bill Clinton betrieb ebenfalls eher eine Politik der Aussöhnung, konnte diese immerhin beachtliche 8 Jahre durchhalten und söhnt sich noch heute mit der Lewinsky-Affäre aus. Dann kam "Tubelyou"... dessen IQ nur geringgradig grösser ist als der meiner Fussmatte. Seinem Nachfolger Barack Obama wurde anno 2009 sogar der Friedensnobelpreis verliehen, was ich angesichts der diversen Kriegsschauplätze (Afghanistan, Irak) nach wie vor für übertrieben halte.

Ein ebenfalls kleiner Mann spielte einst Schicksal für Frankreich: Napoléon Bonaparte. Anders als Sarkozy nahm er jedoch aktiv an den diversen Feldzügen teil und liess sich nicht einfach von "Kanonenfutter" vertreten.

Staatsführer MÜSSTEN ZWINGEND und von Gesetzes wegen an vorderster Front stehen, wenn sie denn unbedingt Krieg spielen wollen. Vielleicht würden sie es sich dann zweimal überlegen, sind sie doch meist nur solange "harte Kerle" als es um Entscheidungen über das Leben anderer geht. Was das eigene Leben, die eigene Haut anbelangt, sind die Sarkozys dieser Welt nämlich erbärmliche Feiglinge.

Der homöopathische Gedanken in Ehren, aber meines Erachtens ist es unmöglich, Krieg mit Krieg zu bekämpfen, Frieden mittels Waffengewalt zu erzwingen, und das erst noch auf fremden Territorium. Laut Endzeitvoraussagen (2012 lässt grüssen) soll es ja noch zu einem kurzen, aber relativ heftigen 3. Weltkrieg kommen, bevor dann endlich Ruhe herrscht. Bin bloss froh, dass Deutschland in Libyen nicht mitzieht, vorläufig zumindest. Eines meiner besorgten Augen wird diese leidige Geschichte weiterverfolgen....

Hier noch ein interessantes Video einer Pressekonferenz mit Monsieur le Président anlässlich des G8-Gipfels 2007... kurz nach einem kleinen ... hicks ... Umtrunk mit Putin. Beeindruckend wie er es schafft, nichts davon preiszugeben, obwohl man zwischendurch das Gefühl hat, man sehe den Ansatz eines Wodkas zwischen seinen Zähnen hervorblinzeln: hein bon bien, c'est des Sarkonneries ..... zumindest trinkfest ist der Mann!!!


Und vielleicht bald mal wieder aktueller denn je dieses Lied:


Monsieur le Président
Je vous fais une lettre
Que vous lirez peut-être
Si vous avez le temps

Je viens de recevoir
Mes papiers militaires
Pour partir à la guerre
Avant mercredi soir

Monsieur le Président
Je ne veux pas la faire
Je ne suis pas sur terre
Pour tuer des pauvres gens

C'est pas pour vous fâcher
Il faut que je vous dise
Ma décision est prise
Je m'en vais déserter

Depuis que je suis né
J'ai vu mourir mon père
J'ai vu partir mes frères
Et pleurer mes enfants

Ma mère a tant souffert
Elle est dedans sa tombe
Et se moque des bombes
Et se moque des vers

Quand j'étais prisonnier
On m'a volé ma femme
On m'a volé mon âme
Et tout mon cher passé

Demain de bon matin
Je fermerai ma porte
Au nez des années mortes
J'irai sur les chemins

Je mendierai ma vie
Sur les routes de France
De Bretagne en Provence
Et je dirai aux gens:

Refusez d'obéir
Refusez de la faire
N'allez pas à la guerre
Refusez de partir

S'il faut donner son sang
Allez donner le vôtre
Vous êtes bon apôtre
Monsieur le Président

Si vous me poursuivez
Prévenez vos gendarmes
Que je n'aurai pas d'armes
Et qu'ils pourront tirer


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