Montag, 20. Juli 2009

Bombensicher in die Ferien







Wohin kann man noch in die Ferien reisen, ohne Gefahr zu laufen, Opfer irgendwelcher politisch Motivierter, religiös Fanatisierter, seefahrender Numismatiker oder sonst irgendwelcher Wahnsinniger zu werden oder auch einfach der Schweinegrippe in die Arme zu laufen; von Unwetter- und Naturkatastrophen ganz zu schweigen.

Balkonien wäre relativ sicher, es sei denn, es liegt ein versteckter Bauschaden vor und man stürzt haltlos in die Tiefe.

Mal ehrlich, man traut sich wirklich kaum mehr aus dem Haus. Ja, das Leben ist tatsächlich lebensgefährlich, und das vom ersten Tag an. So viele Versicherungen kann es gar nicht geben, dass alle erdenklichen Fälle abgedeckt wären, gottseidank.

Zu den heutigen, seriösen Reisevorbereiten gehört idealerweise auch der Besuch der entsprechenden Homepage des EDA. Dort kann man die Destination eingeben - Adelboden sucht man übrigens hier vergebens - und sich mit den bekannten Risiken vertraut machen. Dennoch sind gewisse Ereignisse nicht vorauszusehen.

Ägypten ist für mich seit ich denken kann ein faszinierendes Land. Schon immer gab es dort ab und zu Terroranschläge, wurden Touristen verletzt oder getötet. 1995 hab ich mich dennoch in dieses Wunderland getraut und hatte die Gelegenheit, dort ganz spezielle Momente zu erleben. 1997 gab es dann den Anschlag beim Hatschepsut-Tempel und danach noch einige andere, leider. Heute sind zwar die meisten Sehenswürdigkeiten durch Sicherheitskräfte geschützt, dennoch bleibt ein gewisses Risiko bestehen und ich würde mich wohl heute nicht mehr hintrauen.

Wer die ewigen Impfungen und nicht kalkulierbaren Risiken leid ist, mache einfach uHu-Ferien, die liegen jetzt voll im Trend. Geht man dann für einmal wie ein Tourist bekannte Wege, sieht man plötzlich alles in einem anderen Licht. Die eigene Stadt zeigt sich einem in ihrer vollen Pracht und man kommt ins Staunen ... nicht zuletzt darüber, dass man an vielem meist achtlos vorbeigeht, weil es einem selbstverständlich geworden ist. Es ist übrigens nicht verboten, seinen Freunden trotzdem eine Karte zu schreiben.

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