Montag, 23. März 2009

Nanotechnologie auf 4 Rädern


Bei uns geht die Autoindustrie flöten oder sogar betteln, und derweil entwickelt Indien das billigste Auto der Welt. 2203 Franken soll die Staatskarosse kosten, allerdings ohne Schnickschnak wie Servolenkung oder elektrische Fensterheber. Sogar die Klimaanlage wird durch Abwesenheit glänzen, was in Indien zu gewissen Jahreszeiten eher fatal sein könnte.

VW auf Indisch also, der Tata Nano.... und Tata können kleine Kinder noch eher sagen als Fielmann. Die aktuelle Version des Tatü-Tata wird uns Europäer nicht beglücken, wir werden eine eigene Version erhalten; eine, die nicht gleich unseren strengen Tests in Sachen Sicherheit zum Opfer fällt.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde ja ein Mittelklassewagen aus China vorgestellt, der Brillance BS6, welcher zwar in der DeLuxe-Version keine Wünsche offen liess, ausser eben in Sachen Sicherheit. Beim ersten Euro-NCAP-Test vor knapp zwei Jahren erreichte er gerade einen von 5 Sternen. Bereits bei einem Frontalaufprall von 64 km/h - und sowas ist ja Alltag auf unseren Strassen - wurde die Fahrgastzelle derart stark deformiert, dass an ein Überleben der Insassen selbst bei Aktivierung sämtlicher global verfügbaren Schutzengel nicht zu denken gewesen wäre. Trotzdem lag der Preis damals zwischen stolzen 19'000 und 21'900 €uro.

Für dieses Geld krieg ich hier einen Smart oder eben wieder einen Peugeot und habe erst noch die Garantie, dass allfällige Ersatzteile innert nützlicher Frist verfügbar sind.

Wer nicht über ein so grosses Budget verfügt, sollte sich hierzulande vielleicht eher mit dem Gedanken tragen, ein Bike zu kaufen oder seinen edlen Körper dem ÖV anzuvertrauen. Und mit etwas "Überzeit" könnte man sich den Gang ins Fitness-Center sparen und überallhin zu Fusse pilgern.

Indien, da denkt jeder sofort an Curry, Dhal, und Taj Mahal, an Schlangenbeschwörer, indischen Tanz, Sitharmusik, Yogaverrenkungen, an Krisna, Vishnu, Ganesha oder Erleuchtung, allenfalls noch an Computertechnik, aber an Fahrzeuge? Rikscha ja, aber Autos? Niemals, und daran wird sich wohl auch in den nächsten Jahren nichts ändern! Das hoffen nicht zuletzt die Alteingesessenen dieser Branche.

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