Sonntag, 1. Februar 2009

Unbändige Lebensfreude und Lebenslust...


....eine Frage des Alters, der Unbeschwertheit, der Verantwortungsfreiheit oder ganz einfach des nicht Informiertseins - wer weiss das so genau.

Tatsache ist, dass ich in jungen Jahren dermassen Lachen konnte, ja musste, dass es manch einem sicher auf die Nerven ging. Lachkrämpfe und Lachattacken häuften sich nämlich gerade dann, wenn ich nicht lachen durfte. Die Aufforderung: "lach nicht" wurde sofort und ganz automatisch mit anhaltendem Lachen beantwortet, was nichts mit meinem gut ausgebildeten Widerspruchsgeist zu tun hatte. Ich konnte einfach nicht anders. Wollte ich mein Lachen geheimhalten, zum Beispiel am Sonntag in der Predigt - wir Konfirmanden mussten noch jeden Sonntag in der ersten Reihe sitzen, unter den strengen Blicken des Pfarrers - führte das zu überdeutlich hörbarem Einziehen der Luft oder andernfalls zu bedenklichem Lufthunger. Es war einfach grauenhaft.

Schlimm waren auch die Lachverhältnisse im Theater. Die sind nämlich nicht heimlich, sondern unheimlich. Dein Text schreibt Dir vor, genau jetzt Deinem Partner etwas zu sagen, den Schlüsselsatz.... Du schaust ihn an und.... (wie in den Proben) stammelst bestenfalls ein paar Worte, und das mit bebender Stimme. Nichts ist erschreckender als von einer Lachsalve überrollt dem Künstlerleben hilflos ausgeliefert zu sein. So passierte es uns einmal, dass das ganze Ensemble aus kleinstem Anlass dermassen aus der Fassung geriet, dass wir uns alle mit zuckenden Schultern zum Publikum den staundenden Blicken minutenlang entzogen. Sich dann wieder aufzufangen!!!

Es ist ein wenig wie mit dem Erröten. Willst Du es nicht, weil doch soooooo cool, dann sorgt eine warme Welle sofort für einen mehr als rosigen Teint.

"Der Hansdampf im Schneckenloch hat alles, was er will. Und was er will das hat er nicht und was er hat das will er nicht..."

Mein Geburtstag jährt sich morgen zum 27sten Mal. Ich werde seit Jahren immer 27. Geheimnisumhüllt ist nur, wie lange schon. Mit dem Alter habe ich kein Problem und möchte keinesfalls zurück, auch nicht drei Stunden!! Ich bin froh für alle Erfahrungen, die hinter mir liegen, vor allem dann, wenn ich daraus noch die für mich notwenige - weil Not wendende - Essenz extrahieren konnte.

Eines ist mir jedoch zwischen Erschlagzeilen, Verantwortunsbewusstsein, Perfektionismus und Bernmobil abhanden gekommen... die Unbeschwertheit und manchmal auch Leichtigkeit des Seins. Diese zurückzugewinnen grenzt dann nämlich schon wieder an intensive (Selbst)Arbeit oder allenfalls an ein Wunder. Älter werden wir automatisch, dagegen helfen weder Hyaluronsäure noch die Schönheitschirurgen. Letztere planen allenfalls einen Angriff auf Ihre letzten Lachfältchen, welche noch an Ihre einstige Ausgelassenheit erinnern könnten.

Ich vermisse sie, meine Lachattacken und die Fähigkeit, einfach in den Tag hineinzuleben und mir keine Sorgen zu machen über Chemtrails, HAARP oder dessen kleinen Bruder LOIS (Text etwas mühsam!!) in Schweden, da wo nun offenbar jeder seine Mind-Control-Box unter fadenscheinigem Vorwand direkt im Hause installieren muss.

Und gerade, wenn man über all diesen Gedanken ins Grübeln zu kommen droht, wieder ein Lichtblick und Kraft für die Seelenfünkchen, ein Text von Paul Coelho:

DANKE

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Ich danke allen, die mich verwirrt haben;
Sie haben mir meinen Standpunkt klar gemacht.

Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben!
Danke.

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