Freitag, 23. Januar 2009

Endstation Sondermüll?

Würde Tennessee Williams in der heutigen Zeit leben, dann hiesse sein Stück nicht "Endstation Sehnsucht", sondern wohl eher "Endstation Sondermüll".

Was wir da so tagtäglich zu uns nehmen, über den Magen-Darmtrakt (HappiHappi, Medikamente), die Haut (Konservierungsstoffe in Kosmetika), über die Atemwege (Feinstaub), über die Augen (Brutalosachen), über die Ohren ("Musik")... es könnte einem tatsächlich Hören und Sehen vergehen, und das Essen schon längst.

Würde man einen Menschen aus dem Mittelalter mittels Zeitmaschine in die Gegenwart transportieren, dann wäre der vermutlich innerhalb weniger Sekunden tot. Das heisst jetzt nicht, dass früher alles besser war, aber halt anders, vor allem die Luft.

Heute war ich wieder in meinem Coop einkaufen. Die Chörbli sind immer noch nicht sauber, daher klemme ich jetzt die Einkäufe unter die Arme, was allem einen tollen Geschmack verleiht. Ganz sicher war es jedoch nicht auf diese Technik zurückzuführen, dass der Fisch, den ich gekauft habe - soll bekanntlich gesund sein - stank wie eine Chemiefabrik. Schon nach dem Auspacken zögerte ich, gab mir aber dann aber einen Ruck: hei, jetzt sei mal nicht so, das arme Tier soll sein Leben nicht für nichts gegeben haben. Ich bereite also die beiden Filets trotzdem nach allen Regeln der Kunst zu, doch selbst die diversen Geschmacksträger und -richtungen vermögen die Tatsache nicht zu übertönen: dies hier ist etwas für den Sondermüll. Den Testhappen inklusive verpacke ich alles in einem Plastiksack, nicht ohne mich vorher bei dem Tier entschuldigt zu haben. So hielt ich mich denn an die Beilagen und werde künftig Fisch, wenn überhaupt, nur noch gezielt einkaufen.

Ich frage mich nach dieser Erfahrung, ob wir nicht alle irgendwie irgendwann ein Fall für den Sondermüll werden, wenn es uns nicht gelingt, das Steuer noch herumzureissen? Antibiotika, Gentechmedis, Antibabypillen, Chemotherapien..... Schon krass, oder? Dann fast schon lieber Kakerlaken!! ? :-o

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