Sonntag, 14. September 2008

Chli meh Dräck


Chli meh Dräck.... der Kultspruch von Chris von Rohr, scheint tatsächlich etwas an sich zu haben. Forscher der Primatologie sind der Bedeutung des Essens von Erde durch Schimpansen auf die Spur gekommen. Nein, die Affen wollten nicht Music-Star werden, obwohl sie es mit etwas Affentheater sicher hinbekommen hätten, Chris zu überzeugen. 

An manchen Tagen stopfen sich offenbar die Schimpansen im Kibale-Nationalpark in Uganda förmlich mit Blättern eines Mahagoni-Gewächses (Trichilia rubescens) voll, um dann eine Handvoll Dreck.... besser gesagt Erde hinterherzuschmeissen. Wie die Forscher jetzt herausgefunden haben, hat dies therapeutische Wirkung, vermutlich wie bei uns der Schnaps nach dem Essen. 
Trichilia rubens tötet nämlich den Erreger von Malaria ab, allerdings halfen in den Versuchen reine Pflanzenextrakte nur schwach gegen den Erreger, während eine verdaute Mixtur aus Blättern und Erde "Plasmodium falciparum" weitaus effektiver bekämpfte. Die Pflanzenmoleküle scheinen förmlich an der Erde zu kleben, dadurch steigt die Bioverfügbarkeit. Ich sag ja immer: wenn wir mal so klug werden, wie die Tiere, dann besteht noch Hoffnung für unseren Planeten.
 
Im Berner Dählhölzli dagegen machen die Steinböcke einen auf Firstclass und haben sich offenbar eigens Toilettenpapier zugelegt. Sauberkeit ist oberstes Ziel oder fehlt etwa doch nur das Salz in der Suppe =D

Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass Dreck glücklich macht und dass Menschen, welche ihr Grübeln in den Garten versetzen zu den fröhlichsten Gesellen zählen - Selbstmordrate unter Null. Nicht dass Sie jetzt den Garten ins Haus verlegen und künftig auf Putzen verzichten, obwohl man darauf wirklich verzichten könnte.

Ja, ja, der Haushalt, ein ewig zeitfressender Moloch. Wenn man an unsere Urururahnen denkt, dann haben die ihr Leben doch bloss zwischen Haushalt, Putzen, Essensbeschaffung und Aufzucht des Nachwuchses gelebt. Die hatten keine Freizeit. Da haben wir es doch heute viel besser. Dank diverser Maschinen haben wir davon nun wirklich jede Menge, nur merken wir es nicht immer. Würden wir uns Chris' Motto etwas mehr zu Herzen nehmen und auch mal ein Auge zudrücken können, dann könnte tatsächlich so etwas wie Zufriedenheit in unseren Herzen Einzug halten.

Dennoch rate ich zu einer gewissen Achtsamkeit, welche einen Teil unserer Betriebsblindheit ersetzen könnte. Gestern hat nämlich Martin meine (un)heimliche Fliegenzucht entdeckt. Nach dem Mittagessen beim Kaffee schrie mal wieder jemand gellend durch die Gegend... und dieser jemand war ich. Grund des Geschreis: ein süsses kleines Würmchen, unscheinbar und durchscheinend, versuchte an die Fernbedienung zu gelangen. Offenbar fand das Programm nicht seinen Zuspruch. Die Viecher sind aber auch wirklich anspruchsvoll geworden und Martin daraufhin so etwas wie hellhörig. Er wollte ganz genau wissen, wo ich das Tierchen zuerst gesichtet hatte. Ein ähnliches Exemplar war nämlich schon in der Woche zuvor aufgefallen und hatte den Appetit auf Salat radikal geschwächt. Nein, sagt Experte Martin, das ist auf keinem grünen Klee gewachsen, das ist etwas anderes... und tatsächlich, die Zuchtstation wurde schnell gefunden.

Ich hatte eine zeitlang die Angewohnheit, die süchtig machende Schokolade durch Dörrobst zu ersetzen... ist ja auch viiiiiiel gesünder. Der Trend verlor sich und die Dinger standen einfach dekorativ herum. Sind ja gedörrt, also gut haltbar. Meine Kokosraspel waren in einem geschlossenen Tupper gut aufgehoben, die Feigen dagegen in einem offenen einigermassen exponiert, ebenso wie die Mangoschnitze und Aprikosen. Den Rest erspare ich Ihnen und mir. Es sei nur kurz erwähnt, dass sich das Dörrobstangebot drastisch reduzierte und ich mich wieder voll meiner geliebten Schokolade widme.

Lieber Schokolade statt Schock-olade, oder? Und wenn Dörrobst, dann wäre doch Gugel Kram das passende Ver- eh... Behältnis für mich. Da ist alle schön aufgeräumt und geschützt vor sämtlichem Unheil...

Gugel Kram ist auch für Trockenobst geeignet und sicher viel ausgefeilter als Google Chrome es je sein kann. Super, ein Dank an Ehrensenf für diesen wertvollen Tipp!!

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