Freitag, 29. August 2008

Botellón - Schafe in Produktion

Botellón... ein Wort in (fast) aller Leute Munde. Botellón bewegt die Gemüter und lässt unsere Stadt auf altbewährte Methoden zurückgreifen: Zuwarten, sich Ergeben, keine Extra-Vorkehrungen treffen und ja keinen Widerstand hervorrufen, mit einem Wort: RGM antiautoritär.

Das Massenbesäufnis in Bern wird auf der grossen Schanze stattfinden. Man sei bereit, vor allem die Leute von der Müllabfuhr. Laut Gemeinderat Stephan Hügli freuen die sich schon, allfällige Abfallberge sofort wegzuräumen. Das ist aber schön, doch wer zahlt das? Habe ich Bock drauf, solche sich häufenden Extraeinsätze unseres Entsorgungsteams zu bezahlen? Nein und nochmals nein!!

Mein Vorschlag wäre, dass sich die diversen Räte (Bundes, Gemeinde, Stadt) einmal selber direkt diesem Problem widmen würden, indem sie sich der Sache, die sie zwar nicht selber eingebrockt, aber auch nicht abgeblockt haben, höchstpersönlich annehmen. Müllentsorgung auf höchstem Niveau, einmal nicht redegewandt sondern overall bekleidet selber Hand anlegen. Was glauben Sie wie schnell sich da mal etwas ändern würde, spätestens dann, wenn es sich um die ekligeren Spuren natürlicher menschlicher Bedürfnisse handelt. 

Politiker an die vorderste Front! In Zeiten des Krieges und in Zeiten solcher sich anbahnender Probleme! 

Warum schreitet man denn nun wirklich nicht ein, frage ich mich nicht erst in diesem Zusammenhang. Warum verärgert man zum Beispiel die harmlosen Fischer, indem ab 2009 eine Ausbildung samt Prüfung für Hobbyfischer Pflicht wird, während man die ungezügelte Jugend ihrem gesundheitswidrigen Hobby einfach überlässt? Ganz einfach, man hat Angst vor Ausschreitungen. Und Leute, die Angst machen, haben eine Art Narrenfreiheit. Man schaut zu und hofft, dass nicht allzuviel Schaden entsteht. Bei harmlosen Menschen wie mir oder Ihnen setzt man sofort Daumenschrauben an: hier noch eine Gebühr, da ein neues Gesetz und wehe, jemand hält sich nicht daran. Darum mein Rat: finster schauen und bedrohlich wirken... und die Parkzeitüberschreitung ist kein Thema mehr. Sie erhalten dann vielleicht den Grimmi-Preis, wenn es mit dem Grimme-Preis schon nicht klappt.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass man hofft, dass bei den Teilnehmern solcher Massenevents mit der Zeit dermassen viele Hirnregionen lahmgelegt werden, dass man in gewisser Weise Ruhe vor ihnen hat - Alkohol hat nämlich tatsächlich verheerende Auswirkungen auf unseren Zentralrechner. 
Ihr sollt werden wie die Schafe, leitbar und abhängig... damit wir machen können, was wir wollen... und keiner merkt etwas... hicks!


Der Schein trügt manchmal, aber wie genau?? Das herauszufinden ist (nicht) jedermanns Sache.

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