Ein Käfig voller Narren? Am Samstag war wieder einmal "Schlag den Raab" angesagt.
Was rein physisch gesehen bisher lediglich der Boxweltmeisterin Regina Halmich vorbehalten war - sie brach unserem Stefan kurzerhand das Nasenbein - versuchen seit längerer Zeit spielerisch und mit mehr oder weniger Erfolg selbstüberzeugte, nicht immer überzeugende Helden der Moderne.
Noch niemals konnte jedoch so viel Geld gewonnen werden, wie in der letzten Sendung, welche sich von Ende Mai bis anfangs Juni hinzog - sozusagen monatsübergreifend. 2,5 Millionen Euro.... ein sagenhaftes Sümmchen.
Ich finde immer wahnsinnig spannend, wieviel das psychologische Moment ausmacht.
So gelang es dem Kandidaten Benjamin Olufemi Akanbi Smith - kurz Femi genannt - zunächst überhaupt nicht, in die Gänge zu kommen. Beim Drehscheibenlaufen und beim Jetski-Fahren - solche mit Stützrädern gibt es leider noch nicht - machte er eine klägliche Figur, was wieder einmal beweist, dass man in solchen Live-Shows bereit sein muss, einfach weiterzumachen - egal was - und sich selber auch mal der Lächerlichkeit preiszugeben, vor allem aber in jeder Situation zu sich selbst zu stehen. Ich meine, für 2,5 Millionen Euro.... ich bitte Sie!
Femi stellte sich zunächst koordinativ erstaunlich ungeschickt an, wenn man bedenkt, dass er als Sportler das eigentlich besser können sollte. Beim "Kugelball", in welchem ein Filzball nach einem Rundkurs über eine Laufschiene punktgenau in einen Kessel befördert werden sollte, zeigte sich der Unterschied zwischen einem planenden Geist (Raab) und jemandem, der sich in seinem Leben einfach auf Freund Zufall verlässt (Femi). Tja, wird denn beim Fussball nicht taktisch gespielt?
Bewundern muss ich, dass der Kandidat sich und seinen Traum vom grossen Geld bis zum Schluss nicht aufgab. Ich hätte längst das Handtuch geschmissen. Letzteres war dann vonnöten, als Stefan Raab aus Ärger über eine verpatzte Antwort das Display auf seiner Seite des Pultes mit der flachen Hand zerschlug und zu bluten begann. Interessanterweise merkte man danach, dass er irgendwie nicht mehr derselbe war.... er wirkte im wahrsten Sinne des Wortes angeschlagen. Hatte jetzt Femis Stündchen geschlagen? Es schien so! Nach einem seichten Musikact, bei dem ich nicht anders als wegzappen konnte - Mädels, wenn Ihr nur ausseht und nicht singen könnt, dann bleibt doch einfach zuhause - um zirka 00.40 dann Spiel Nummer 12: "der Schacht". Zwei 6 Meter hohe Makrolon-Schächte waren innerlich möglichst schnell zu durchqueren, und zwar nicht von oben nach unten, was zu einfach gewesen wäre, sondern von unten nach oben. Und wow, Femi zeigte, dass er auch andere Seiten aufziehen kann. Dreimal war er husch oben, während Stefan noch an der richtigen Technik übte. Respekt.
Beim Spiel "Affenkette" zeigte jedoch Stefan , dass er in gewissen Dingen einfach unschlagbar ist. Femi kriegte seine Affen nicht in den Griff und so blieb es noch weiter spannend.
"Hallooooo, nicht einschlafen Leute, es ist erst kurz nach Eins!! Es gilt noch, das Finalspiel zu bestehen resp. überstehen: das Elfmeterschiessen."
Als Ex-Fussballer war denn auch dem Raab klar: Femi macht vermutlich das Rennen. Machte er auch, dazu noch eine gute Figur... während Stefan sich als Torwart beim ersten Schuss von Femi noch die eh lädierte Hand zusätzlich verletzte (vermutlich Fraktur des Kleinfingers).
"Leg was zur Seite", riet Stefan Raab dem neu gekürten Mehrfachmillionär um 01.30 und gratulierte mit der ihm eigenen Fairness. Und wir konnten ENDLICH ins Bett.
Nun wird ja überall ein wenig gemeckert von wegen Schnarchnasenalarm und langweilig. Kann sein, dass nur ich und ab und zu Martin zugeschaut haben... mir ist's egal, ich fand es spannend bis zum Schluss und freue mich auf den nächsten psychologischen Krieg, der wie man sah, auch dann zu gewinnen ist, wenn der Sieger mehr Spiele verliert als der Verlierer. (^-^)
1 Kommentar:
Hi Annemarie,
also für vorraussichtliche 2,5 Mille kann man auch mal einen neuen Stollen einfordern.........
LG
Jane
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