Montag, 15. Juli 2013

Aus W-LAN wird Weh-Lan

Wayne-Cook-Übung
Im Oktober letzten Jahres sind wir umgezogen. Unsere neue Wohnung ist wunderschön, die Aussicht gigantisch. "Da wird sogar ein Pferd patriotisch" meinte einer unserer Freunde am Rande der Sprachlosigkeit.

Weniger berückend gestaltete sich die Schlafplatzsuche für meine Wenigkeit. Als Hochsensitive hat man es nicht einfach, schon gar nicht in unserer hochtechnisierten Welt. Das ursprünglich vorgesehene Schlafzimmer nutzen wir seit einem Monat nach Einzug als Abstellkammer respektive Bügelzimmer. In besagtem Monat haben wir die verschiedensten Variationen der Möblierung ausprobiert, konnten aber keine Schlafstelle finden, welche keine Albträume und Angstzustände bei mir hervorriefen. Zum einen wichen wir den bekannten Wasseradern aus, zum andern .... hm .... etwas unheimlich Unbekanntem.

Mit Sack, Pack und Kopfkissen bewaffnet zog ich dann eines nachts völlig verzweifelt in den Dachstockbereich, der eigentlich meinem Göttergatten als Adlerhorst dienen sollte. Er gewährte mir Asylrecht. Allerdings wechselte ich auch hier gezwungenermassen und manchmal zu Traumzeiten zwischen 0:00 und 05:00 die "Bettstelle" - ohne Erfolg.

Hauptgrund meines Nomadentums war nicht etwa, dass ich dauernd einen bis mehrere Summ- und Brummtöne wahrnahm, sondern vor allem, dass es sich, sobald ich mich hinlegte, anfühlte, als würden tausend Hände an meiner Energie herumziehen, -drücken, -stossen und -reissen. Mein Kopf, welcher sich vorher stets so wunderbar klar und wohl angefühlt hatte, stand unter Dauerdruck und wenn "Kopfschmerzen" einst längst ein Fremdwort für mich waren, wurden sie fast alltäglich. Ab und zu warf ich sogar eine dieser netten Tabletten ein, die in der Werbung angepriesen werden. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen, ja ich konnte mich nicht mal mehr ausruhen. Sobald ich mich hinlegte, waren alle störenden Einflüsse noch viel stärker wahrnehmbar. Aber auch tags stand ich unter Dauerstress. Immer dieser Druck im Kopf- und Brustbereich, Schwindelgefühle und dann allmählich auch hier und dort verkrampfte Muskeln; ich war verzweifelt.

Wie ich nun mal so bin, machte ich mich auf die Suche nach möglichen Ursachen, und was liegt näher als die Botschaft direkt neben unserem Grundstück? Botschaftsschutz war meine Diagnose, oder gar spezielle Übermittlungstechnologien. Eine Umfrage bei diversen Nachbarn ergab, dass sich zumindest einige seit geraumer Zeit auch nicht mehr wohl fühlten und unter Schlafstörungen litten. Ein guter Freund, welcher bei der Swisscom angestellt ist, kam mit einer Spezialantenne und stellte fest: guter Handyempfang, aber keine Spitzenwerte und Auffälligkeiten. Allerdings verspürte er ebenfalls einen Druck im Kopfbereich, vor allem in besagtem (Abstell)Zimmer.

Nun aber "Butter bei di Fisch". Ich nehme Kontakt auf zu Gigaherz, jenem in jeder Hinsicht unabhängigen, gemeinnützigen Verein, welcher beratet, informiert, misst, dokumentiert und einem in verschiedener Hinsicht Unterstützung bietet. Die Leitung der Fachstelle für Nichtionisierende Strahlung hat kein geringerer als Hans-U. Jakob aus Schwarzenburg, dessen unermüdlichem Einsatz es zu verdanken ist, dass der Schwarzenburger Kurzwellensender infolge massiver Gesundheitsschäden in der Bevölkerung anno 1998 abgestellt werden musste.

Ich kontaktiere Herrn Jakob, welcher aufgrund meiner Symptome, unter Berücksichtigung der vorgängigen Abklärung durch unseren Swisscom-Fachmann sowie der Annahme, der Störeinfluss gehe von der Botschaft aus, meinte, es könne sich allenfalls um Kurzwellentechnologie handeln oder aber um Radarüberwachung des Botschaftsgebäudes.

In einem Gespräch erwähnte er jedoch nebenbei, dass es Menschen gibt, welche auf DECT-Telefone oder W-LAN empfindlich reagieren. Wenn ich es richtig verstanden habe, sendet so ein W-LAN auf einer Frequenz von 10 Hertz, unser Nervensystem kommuniziert mit 12 Hertz. Der Unterschied ist minim und für unser Gehirn ist das ein Riesenstress, weil es sich ständig neu einstellen muss.

Da wir im Breitenrain schon über W-LAN kommunizierten, wäre es mir nicht im Traum eingefallen, dass dies der Grund für meine Probleme sein könnte. Wir hatten hier in der neuen Wohnung zuletzt sogar zwei W-LANs (über Apple's Time Machine sowie über den Router der Swisscom), da die Swisscom-Techniker mir mal erklärt hatten, mein Internet funktioniere nur störungsfrei, wenn ihr W-LAN auch aktiviert sei.

Wenn man soooo verzweifelt ist, wie ich nach 8 Monaten Leidenszeit, versucht man alles und ich bat meinen Schatz, mir zu helfen, dass wir unsere Netzwerke abstellen konnten. Wir schalteten sie zunächst probehalber aus und ........... bereits das erste Probeliegen brachte es an den Tag: ich konnte ENDLICH mal wieder völlig entspannt auf meinem Bett liegen. Die unangenehmen Begleiterscheinungen waren wie von Zauberhand verschwunden. Ich fühlte mich WOHL und hatte nach langem wieder mal die Hoffnung, dass sich doch noch alles zum Besten wenden könnte.

Martin tat dann alles Nötige, damit wir unsere LANs nun gar nicht mehr aktivieren müssen. In unserem Haus lebt noch gerade eine Person, welche ebenfalls ein W-LAN hat. Leider ist sie nicht bereit, dieses zu deaktivieren, selbst zu Zeiten, in denen sie es nicht braucht. Und wie es so ist: jedesmal wenn sich jemand in ein Netz einwählen will, ob per iPhone, IPad oder Laptop, wird jedes W-LAN aktiviert und angezeigt, ob der Zugang verschlüsselt ist oder nicht und ob der LAN-Betreiber nun zuhause ist oder nicht. Um wirklich davon unberührt zu sein, müssten wir wohl mittels metallenen Fliegengittern zumindest den Schlafbereich abschirmen. Herr Jakob bestätigte mir heute auch Martins Verdacht, dass die Isolation der Westfassade unseres Hauses wie ein Reflektor für die Wohnungs-interne Strahlung gewirkt haben muss, was natürlich die Wirkung vervielfacht hat.

Im Internet lese ich, dass übrigens auch unser Herz über ein Magnetfeld verfügt, dessen elektrische Komponente etwa 60mal stärker ist als die des Gehirns. Das Herz-Feld pulsiert und sendet komplexe rhythmische Muster durch den gesamten Körper, wodurch offenbar eine Vielzahl von Prozessen beeinflusst wird. Auch unser Gehirn synchronisiert sich immer wieder auf diesen elektromagnetischen Puls. In einer im europäischen Journal für Onkologie veröffentlichen Doppelblind-Studie wird von drastischen Aberrationen der Herzraten bei Testteilnehmern unter dem Einfluss gepulster Mikrowellen berichtet, wie sie von DECT und W-LAN emittiert werden. So kam es bei einigen Studienteilnehmern teilweise gar zu einer Verdoppelung der Herzrate, und das bei Sendeleistungen weit unter den gesetzlich gültigen Grenzwerten.

Wir gehen momentan wie folgt vor: 

  • Unser DECT-Telefon hat bereits einen Eco-Mode, juhuuu 
  • Unsere W-LANs bleiben bis auf weiteres inaktiv 
  • Herr Jakob wird trotz allem demnächst eine Messung/Standortbestimmung bei uns durchführen
  • Ich versuche, mit meiner Sensitivität dahingehend zu arbeiten, dass ich lerne, Störungen von aussen abzuschalten, auszublenden und mich letztlich zu schützen

Zudem mache ich ab und zu die Wayne-Cook-Übung im 8er-Sitz (s. Bild), welche den elektromagnetischen Energiefluss aktiviert und das körpereigene elektromagnetische Feld stärkt, so dass Umgebungsfaktoren besser ausgeglichen werden können. Sie schützt, zentriert, erhöht die Stresstoleranz, erdet, verbessert Selbstwahrnehmung, Vitalität und Abgrenzungsfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit und führt zu tieferer Atmung und innerer Ruhe.

Sie geht übrigens wie folgt und kann im Sitzen oder auch im Stehen durchgeführt werden:

Teil eins: Verschränken Sie überkreuzt Ihre Hände und legen Sie sie auf den Bereich der Thymusdrüse, überkreuzen Sie zugleich auch Ihre Füsse. Beim Einatmen die Zungenspitze an den Gaumen legen, beim Ausatmen lösen. Tun Sie dies während mindestens einer Minute oder so lange, wie es sich gut für Sie anfühlt. 

In Teil zwei stellen Sie die Füsse parallel auf den Boden und verbinden Sie Ihre Fingerspitzen vor dem Bereich Herzchakra. Atmen Sie wie oben beschrieben weiter ruhig ein und aus während zirka einer Minute oder so lange es gut für Sie ist.

Einige von Ihnen kennen die Übung vielleicht bereits in einer etwas anderen Ausführung. Da wird das linke Bein über das rechte gelegt, die rechte Hand umfasst das Fussgelenk und die Linke den Fuss von der Sohlenseite her. Die Atmung bleibt gleich wie beschrieben. Einzig ein Fusswechsel/Seitenwechsel zur Halbzeit ist noch angezeigt, was in der ersten Ausführung nicht nötig ist.

Viel Spass beim Üben und gute Gesundheit!

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