Sonntag, 31. Januar 2010

Verdachtsfälle...


Wie gebannt sitze ich vor dem Fernseher. "Das kann jetzt aber nicht wirklich sein", geht mir durch den Kopf.

"Verdachtsfälle" heisst das laufende Format. Gezeigt wird die Geschichte eines Mädchens, das im Alter von 4 Jahren entführt worden war. Seine Mutter hat niemals die Hoffnung aufgegeben, ihre Tochter irgendwann wieder in die Arme schliessen zu können. Allzu oft schon hatte sie das Gefühl gehabt, Luisa gesehen zu haben und die Polizei alarmiert, doch jedes Mal hatte es sich als unwahr herausgestellt.

Dann kommt endlich Bewegung in die Sache. Die Familie plant einen echten Neuanfang und zieht nach Hürth. "Zufällig" fährt Frau Seger an einer Bushaltestelle bei einer Schule vorbei.... und sieht Luisa. Sie ist diesmal 100 Prozent überzeugt und fühlt mit jeder Faser ihres Wesens: das ist meine Tochter. Das Mädchen ist mittlerweile 9 Jahre alt, dennoch ist für die Mutter kein Zweifel möglich. Gemeinsam mit ihrer Schwester stellt sie sich am folgenden Tag an die Haltestelle und wartet. Das Mädchen wird von jemandem abgeholt und verliert beim Einsteigen seine Jacke. Frau Seger nimmt die Jacke an sich und fährt dem Wagen nach. Sie ist aufgeregt, aber auch ihre Schwester meint, es handle sich zweifelsfrei um Luisa.

Nun wissen beide Frauen, wo die vermeintlichen Entführer wohnen. Eine geht zur Tür, um den Namen zu lesen; "Günther". Mit diesen Informationen sowie der Jacke, in deren einen Tasche ein benutztes Taschentuch steckt, gehen die Frauen zur Polizei. Die meint jedoch, für einen Gentest sei es noch zu früh. Was Familie Seger nicht weiss: die Polizei forscht trotzdem etwas nach und findet raus, dass das Ehepaar Günther früher ebenfalls in der gleichen Stadt gewohnt hat wie die Familie Seger. Sie seien dann plötzlich weggezogen und ihre Spur habe sich verloren. Schon am nächsten Tag sind die Günthers ausgeflogen. Was nun?

Kurz gesagt: es kann per Gentest bewiesen werden: das Kind ist tatsächlich Luisa Seger, heisst jedoch neu Lotte. Günthers gaben sich als ihre Adoptiveltern aus und sagten dem Mädchen, seine Eltern seien gestorben. Sogar Adoptivpapiere waren gefälscht worden. Lotte-Luisa wurde letztendlich aufgespürt, doch wer jetzt denkt, sie sei umgehend zu ihren rechtmässigen Eltern zurückgekehrt, der hat sich getäuscht. Lotte-Luisa kam zunächst zu Pflegeeltern, lebt jedoch heute wieder bei ihrer Ursprungsfamilie.

Die faszinierende Episode läuft online auf rtl-now.rtl.de und kann diese Woche noch kostenlos in voller Länge angesehen werden. Etwas mühsam ist, dass vieles nachgespielt wurde und dadurch unecht wirkt. Nicht jeder ist ein geborener Schauspieler!

Ich musste natürlich sofort an Madeleine McCann denken. Am 3. Mai jährt sich ihr Verschwinden zum dritten Mal. Mittlerweile wurden selbst die Eltern verdächtigt, das Kind umgebracht zu haben. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass Madeleine entführt wurde und von jemandem als das eigene Kind ausgegeben wird. Wie einfach das geht, beweist das Beispiel mit Lotte-Luisa. Ebenfalls nicht ausgeschlossen ist, dass Gerry und Kate McCann irgendwann durch einen "Zufall" auf die Spur kommen und ihre Tochter ebenfalls wieder zu ihnen zurückkehren darf. Dass sie nicht aufgegeben haben, hört man immer mal wieder in den News... und Maddie hat ja diesen unverkennbaren Fleck in ihrem rechten Auge. Wäre es nicht schön, wenn es auch dort bald mal zu einem Happy End kommen könnte?

1 Kommentar:

Caythlin hat gesagt…

Soviel ich weiß, sind Handlung und Personen dieser Sendung frei erfunden.
Trotzdem hoffe ich auch, dass Maddie wieder auftaucht!