Montag, 15. Juni 2009

Madonna - diese Sammelwut


Als Kind bin ich einst mit einer leeren Kartonschachtel losgezogen. Auf die Frage nach meinem Vorhaben antwortete ich keck: "Tauschbildchen tauschen". Der Hinweis, dass ich ja gar nichts zu Tauschen hatte, konnte mich nicht von meinem Plan abbringen. Nach etwa 2 Stunden bin ich dann freudestrahlend mit einer prallgefüllten Schachtel zuhause eingetrudelt. Sogar von diesen Kostbaren mit Glanzpartikeln waren einige darunter. Es hatten sich einfach andere Kinder meiner erbarmt und mir einen Grundstock geschenkt, den ich dann nach und nach gegen besser erhaltene Exemplare eintauschen konnte. Nicht auszudenken, wo ich heute stehen würde, hätte ich diese Art Geschäftstüchtigkeit über die Jahre retten können.

Ist man einmal bei etwas auf den Geschmack gekommen, dann kennt die Sammelwut oft keine Grenzen. Das können Kaffeerahmdeckel sein, Fingerhüte, Barbie-Puppen, Briefmarken, Handtaschen, Schuhe... ja selbst bei Tattoos und Schönheits-OPs kann man kaum mehr damit aufhören, hat man erst einmal damit angefangen.

Sammelwut; das ist so eine Sache, vor allem, wenn eine flotte Fünfzigerin wie Madonna sich in den Kopf setzt, ihren eigenen Nachwuchs durch Adoption weiterer Steppkes aus Malawi zu erweitern. Eventuell möchte sie ja auch einfach mit Brangelina gleichziehen, welche mittlerweile einen halben, teilweise selbstgemachten Kindergarten zuhause haben.

Meines Erachtens ist es mehr als fragwürdig, dass Prominente immer wieder mit Ansinnen durchkommen, welche einem Normalsterblichen ganz klar verweigert würden (s. Eintrag vom 3.10.08). Ist es wirklich sinnvoll, ein Kind komplett zu entwurzeln, nach Amerika zu verpflanzen, wo es, wie in diesem Fall, aufgrund der Umstände gleich noch zum Jagdobjekt der Paparazzi wird?

Vor Gott und dem Gesetz sind (fast) alle Menschen gleich, heisst es immer wieder. Gleichartig, gleich artig, gleich unartig, gleich abartig? Wie man es nimmt. Jedenfalls werden wir ALLE älter, ALLE müssen wir einmal sterben.... da macht selbst die Dicke des Portemonnaies keinen Unterschied. In gewissen Lebensbereichen würde das Prinzip wohl eher lauten: alle Menschen sind gleich, nur manche sind ein wenig gleicher.... es sei denn, so ein Promi fällt, zum Beispiel in Ungnade.

Es gibt ja neu diese lebensechten, künstlerisch gestalteten Babypuppen zum Schnäppchenpreis. Man sieht kaum einen Unterschied zu einem echten Baby und kann soviele davon kaufen, wie man möchte. Und hat man einmal keine Zeit, sie liebevoll zu umsorgen, dann braucht man nicht einmal einen Babysitter. Das wäre doch etwas für die Pop-Diva.

PS: Diese Puppen eignen sich auch ganz speziell als Enkelkinderersatz; sehr empfehlenswert, wenn man die eigenen Kinder aus praktischen Erwägungen heraus gleich übersprungen hat.

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