Donnerstag, 17. September 2009

Jeder Franken für den Versicherten...


.... das war die Philosophie des einstigen Direktors König der ehemaligen Krankenkasse Artisana. Im weiteren sagte er stets: unsere Mitarbeiter sind unser Kapital. Die Arbeit einer Sachbearbeiterin Pflegekosten resp. Taggeld war vielseitig und interessant, die Geschäfte liefen gut.

In gewisser Weise war der Risikoausgleich eine erste Hürde für die einst so erfolgreiche Kasse. Da wir damals lauter gute Risiken hatten und dementsprechend niedrige Prämien anbieten konnten, entschloss sich die Geschäftsleitung, älteren Leuten ohne Versicherung oder solchen mit teuren Privatversicherungen, die Chance zu geben, in eine Krankenkasse zu wechseln. Leider lockte die Freizügigkeits-Aktion auch viele junge Leute an und hatte somit nicht den gewünschten Erfolg; unser Durchschnittsalter sank noch weiter.

Schlecht für's Geschäft waren aber auch die diversen Jungmanager und ein Jurist, der schon am zweiten Arbeitstag die Führungsfäden an sich riss. Unser Direktor wurde im Nu zu einer Art Marionette umfunktioniert, der "eigene" Entscheidungen nur noch nach Rücksprache traf. Die Sachbearbeiter wurden zu Abrechnungsrobotern umgeschult und die Zufriedenheit sank ebenso massiv, wie das gesundheitliche Befinden. Und zu guter Letzt (?) kam noch das KVG!!! Meine Prognose damals für die Artisana war nicht sehr aussichtsreich..... and Artisana went to Hell.

Die Helsana bietet die verschiedensten Versicherungsmodelle an und tritt zudem unter den verschiedensten Namen auf, z.B. Aerosana. Letztere schrieb mir soeben, wie sehr sie mich als Kunden schätzten. Das glaube ich gerne, denn ausser Prämienüberweisungen einzubuchen hatten sie mit mir nichts zu tun.

Jeder Franken für den Versicherten klingt wohl heutzutage völlig veraltet. Da kann man Reisegutscheine gewinnen, einen Wellnessurlaub, da wird gesponsert was das Zeug hält .... und all das wird wohl unter Werbung abgebucht.

Die angebotenen Gesundheitstipps kann man sich ja mal reinziehen, wobei das Lastenheben in dieser Position (s. Bild) auf Dauer höchstens mit Dingen bis zur Grösse einer Zahnbürste klappt.

Aber ernsthaft: wäre es nicht langsam an der Zeit, unsere Prämiengelder da einzusetzen, wo sie am nötigsten gebraucht werden? Wer in die Ferien fahren möchte, soll das bitte auf eigene Kosten tun. Die an Kader- resp. höheren Fachschulen getrimmten Geldzerstäuber sollten mal wieder an die alten Werte erinnert werden, auch wenn ihnen das gar nicht gefallen wird.

Und was für unsere Prämiengelder gilt, sollte auch für Pensionskassengelder, AHV-Beiträge etc. gelten. Ist doch logisch oder.

Wie es aussieht, muss ich mich wieder einmal von meiner Krankenkasse verabschieden und zumindest nächstes Jahr woanders unterkommen. Diesmal könnte es die Sana24 werden, wobei die genauen Zahlen noch ausstehen. Einen Prämienrechner, der die Krankenkassen keinen Cent kostet und somit gar nichts verteuert, bietet der K-Tipp. Ein Wechsel kann sich auszahlen, Change zur Chance werden!! Wechseln Sie gut!

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