Sonntag, 13. März 2016

#Vegane Ernährung - fördert sie #Gewichtszunahme?

Gesund und leicht: Gerichte aus dem Dampfgarer
Anno 2009 habe ich mit Weight Watchers innerhalb von 5 Monaten 14 Kilogramm abgenommen, erhielt in der Folge als Belohnung Goldstatus und somit bis auf weiteres gratis Zugang zu allen WW-Treffen. Ganze 3 Jahre hielt ich problemlos mein Wunschgewicht, was eigentlich der schwierigere Teil des Gewicht-Managements ist.

2012 war ein ereignisreiches Jahr. Einiges erwischte mich tatsächlich auf dem falschen Fuss und führte gleich auf mehreren Ebenen zu einem Ungleich-Gewicht (!). Die Sorge um die Eltern und nach dem Umzug eine neue Umgebung im Botschaftsquartier Berns mit entsprechenden Schwierigkeiten im Umgang mit deren Sicherheits-Technologien (Kurzwellensender, Störsender etc.), sicher einige Punkte, die sich eher negativ auf mein Schlaf- und Essverhalten sowie meinen BMI auswirkten.

Anfangs 2013 stellte ich meine Ernährung um: erstmal auf vegetarisch, um mich dann kurz darauf voller Begeisterung durch Vegan-Papst Attila Hildmann in die vegane Kochkunst einführen zu lassen (s. Blogeintrag vom 23.5.2013).

Krass fand ich die Reaktion meines Körpers auf Tofu: innerhalb einer Woche waren meine vorher eher kleinen Brüste plötzlich reisengross - wie aufgeblasen. Was bei Männern zu akuten Stielaugen führen kann, war für mich eher nervig, vor allem beim Trainieren. Was viele nicht wissen: Soja ist ein Phytoöstrogen (pflanzliches weibliches Hormon) und wirkt entsprechend auf den Körper, vor allem bei Menschen, welche wie ich schon einmal wegen Hormonen Probleme mit der Schilddrüse gehabt haben. Trotzdem blieb ich eisern vegan und entwickelte viele eigene schmackhafte Rezepte, sehr zur Freude meines Göttergatten, der schon vorher sehr wenig Fleisch ass.

Nun muss so ein Essen ja auch schmecken, und gerade deshalb ist vegane Küche kein Garant für eine schlanke Linie. Viele Menschen nehmen damit eher zu als ab, wie das Internet gleich zuhauf berichtet. Fleischersatzprodukte haben oft viel mehr Kalorien (oder bei WW: Punkte) als Fisch und Fleisch. Dazu kommt, dass man dem Tofu zwar nicht Leben einhauchen kann, aber zumindest so etwas wie Geschmack verpassen muss. Dazu dient zum Beispiel Öl. Die diversen Bratlinge, welche an unsere traditionellen Ernährungsgewohnheiten anknüpfen sollen, sind auch nicht eben kalorienarm. Fett ist halt ein, wenn nicht DER Geschmacksträger! Also immer rein damit.

Trotz einigermassen Geschmack schien zumindest mir etwas zu fehlen. Ich fühlte mich müde und unausgeglichen. Noch NIEMALS hatte ich so viele Tablettenschachteln griffbereit in der Küche. Nebst Vitamin B12 war auch sonst das eine oder andere für mein Wohlgefühl notwenig, und trotzdem kompensierte ich enorm. Fehlt dem Körper etwas, dann versucht er respektive man selber, diese Leere auszufüllen. Sowas bleibt nicht ohne Folgen. Dank der vielen wöchentlichen Trainingseinheiten blieb das einigermassen im Rahmen (einer Kleidergrösse!), allerdings nur bis wir unsere Aikidoschule Ende Juni 2015 schlossen.

Nach einem für meinen Stoffwechsel nicht idealen Ausflug ins SchlankR-Land esse ich seit einiger Zeit nun wieder "normal". Ich entwickle Rezepte und koche Gerichte, die tatsächlich ein Geschmackserlebnis sind, ob vegetarisch, mit Fisch oder gar Fleisch. Lecker, ja KÖSTLICH sag ich Ihnen, vielleicht auch, weil ich zunächst die veganen Geschmacksveredler (Kokosöl, Olivenöl, Sesamöl) auch weiterhin grosszügig einsetzte.

Wie geht es überhaupt Attila Hildmann? Das interessierte mich einigermassen und da er aktuell bei "Let's Dance" mitmacht, konnte ich am Freitag einen ersten visuellen Eindruck erhaschen. Ich war TOTAL erstaunt. Was hat der Mann zugenommen, nämlich, wie er selber sagt: ganze 10 Kilos. Genau wie ich seit WW!

Da er mich schon vor längerer Zeit mit seinen zum Teil auch untenrum leider fast alles enthüllenden Muskel-Selfies und eigenartigen Reaktionen auf kritische Kommentare (lauter "Haters", wie er meint) auf Facebook dazu gebracht hat, auf "gefällt mir nicht mehr" zu klicken, war ich längst nicht mehr à-jour! Das letzte, was ich aktiv mitbekommen hatte war nach "Vegan for fit" sein "Vegan for Youth" und die Behauptung, man könne essenstechnisch die biologische Uhr zurücksetzen und das mittels Spezialgerät sogar beweisen.

Attilas Sixpack ist wohl momentan einem Sixpack im Speckmantel gewichen. Ob es ihm einfach generell zu gut geht, ob er Mühe hat, mit dem öffentlichen Druck und dem Promi-Status fertigzuwerden oder ob es die vegane Küche ist? Sicher keine einfache Frage, möchte man sie tatsächlich beantworten.

Seit letzten Donnerstag setze ich persönlich auf einen Dampfgarer von Miele. Früher hätte ich mir nie vorstellen können, Weihnachts- und Geburtstagsgeld zusammenzusparen für Küchengeräte. Da mich Kochen jedoch fasziniert und ich kein Schuh-Typ bin (das Bild zeigt meine erstmalige Annäherung an High-Heels bei meiner Nichte; s. Blogeintrag vom 28.2.2011), fällt mir das überhaupt nicht schwer, im Gegenteil. Unser "Murphy-Richards", ein ganz anderes Preis- und Qualitätssegment, enthält leider schädliche Plastikanteile, die ich nicht in meinem Essen möchte.

Ob vegan, vegetarisch oder was auch immer: plötzlich merke ich wieder, wann ich satt bin. Auch brauche ich praktisch kein Salz mehr. Bis anhin habe ich immer und überall nachgesalzen. Dieser Impuls ist wie weggeblasen. Das Gemüse ist absolut köstlich, auch das Poulet kam gänzlich ohne Meersalz aus. Nur im Reis hatte es auf 1 ½ Tassen ½ Teelöffel drin. Ich denke, ich bin jetzt auf einem guten Weg, und das mit genügend Dampf und Schmackes, wobei: so dünn, wie anno 2011 möchte ich nicht mehr werden, und sei es nur meinem Gesicht zuliebe. Man gönnt sich ja sonst nichts ;-)

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