Was Märchenlesen für Folgen haben kann ;-) |
Zwei Jahre ist es nun her, seit wir vom Breitenrain an den Burgernzielweg gezogen sind. Genau so lange versuche ich nun, hier heimisch zu werden, vor allem was das Schlafen anbelangt. Das Möblieren der neuen Wohnung war nicht eben einfach, obwohl wir nun über viel mehr Wohnfläche verfügen. Allein den optimalen Schlafplatz zu finden, war schwieriger, als die versunkene Insel Atlantis ohne Ortunsgeräte aufzuspüren. Das Auseinandernehmen der vom Hüsler-Nest zum endlich bequemen Doppelbett umfunktionierten Schlafstatt endete in zwei 80cm-Einzelbetten. Schlafen in Achtungsstellung ... eher etwas für's Militär.
Mein Schatz setzte ja von Anfang an auf eine ein Meter breite Lattoflex-Couch, die wir sozusagen geerbt hatten. Als ich vor zirka 2 Monaten ebenfalls auf ein freigewordenes Lattoflex umstieg, begannen die Probleme erst recht. Die Latten sind mittig durch ein Kautschukband verbunden, was den Körper entweder zur einen oder zur anderen Seite hinkippen lässt. Mein ehemals so geschmeidiger Körper zeigte zunehmend Verschleisserscheinungen wie Muskelverkrampfungen und Parästhesien in den Füssen. Vor einer Woche dann die wohlbekannten ersten Anzeichen von nicht mehr ganz optimal sitzenden Bandscheiben. Alarmstufe rot!
Bei sato-Schlafräume kann man für 100 Franken Futons und Futonmatratzen probeliegen. Falls man fündig wird, werden die 100 Franken dann am Kaufpreis angerechnet. Was noch zu erwähnen ist: man wird aussergewöhnlich zuvorkommend bedient; keine Selbstverständlichkeit (s. unten). Eine deformationsstabile Unterlage ist für den Körper sehr gut, viel besser als eine, die uns im Schlaf immer wieder zum Umpositionieren zwingt - das sagt auch Bandscheiben-Papst Dr. Packi. Mir hätte das japanische Schlafsystem ja gepasst, aber leider ist es mir tatsächlich zu hart. Ich weiss, dass man sich an Futons gewöhnen muss, allerdings sagt mein Körper mir meist sehr rasch, was meine Sache ist ... und Futons gehören definitiv nicht dazu - leider!.
Die Verzweiflung ist gross, wenn man nicht weiss, wo und wie man noch schlafen soll. Die Umschulung zur Ständerlampe, welche locker in der Ecke steht, wäre natürlich eine Möglichkeit, aber wir Menschen sind nun mal an Liegen gewöhnt.
Man macht die verschiedensten Erfahrungen, wenn man sich professionell beraten lässt. Speziell aufgefallen sind dabei:
Schlaf- und Liegeberatung Schweizer aus Gümligen: sehr positiver Kontakt. Obwohl eher skeptisch hat Herr Schweizer hat mir sogar ein Einlagebrett gefertigt, damit ich mal versuchen konnte, wie es wäre, auf einer wirklich deformationsstabilen Unterlage zu schlafen. Das ging effektiv gar nicht, allerdings hätte ich bei Schweizers die Möglichkeit, mich intensiv beraten zu lassen. Einziger Knackpunkt: ohne Auto ist das Geschäft schlecht zu erreichen.
Zbinden Möbel- und Bettenhaus Bern: katastrophaler Kontakt. Der Chef höchstpersönlich geht so mit mir um, dass ich nach 5 Minuten das Geschäft verlasse, weil ich es einfach nicht mehr nötig habe, mich so behandeln zu lassen. Herr Zbinden scheint Frauen nicht besonders zu mögen und kann offenbar weder zuhören noch auf Menschen eingehen. Die angepriesene Bettenausstellung über ganze 5 Etagen ist offenbar nur Leuten zugänglich, die genau wissen, was sie wollen. Denen werden die entsprechenden Betten dann gezielt gezeigt. Einfach so durch die Ausstellung schlendern wird einem verwehrt. Wenn ich jedoch weiss, was ich will, brauche ich keine Beratung, oder?
Möbel Pfister Bern: sehr positiver Kontakt. Ich werde vom Berater kompetent und zuvorkommend beraten. Hat man bei Pfister das Produkt seiner Wahl käuflich erstanden, besteht nachträglich die Möglichkeit, z.B. die Matratze bis zu 6 Monate nach Kauf auszutauschen. Besser ist natürlich, wenn man im Vorfeld herausfiltern kann, welches System wirklich zu einem passt.
Ich habe jetzt "zufällig" herausgefunden, was für mich ein riesen Knackpunkt ist in Sachen Schlafqualität. Meist kommen Erkenntnisse ja spontan in mein Bewusstsein, wenn ich sie am wenigsten erwarte. An dieser Stelle auszuführen, warum wie was und wieso, würde zu weit führen und eventuell gar auf Unverständnis stossen. Mir wurde gezeigt, dass mit einem Switch von nordisch Schlafen zum erzkonservativen Oberleintuch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden könnten. In der Leinenweberei Bern wurde ich diesbezüglich super beraten und habe ein Probetuch für Fr. 18.50 erstanden. Der Erfolgt lässt sich sehen und wenn ich irgendwann unbedingt will, kann ich mir auch eine etwas luxuriösere Anfertigung aus satinierter Baumwolle zulegen .... man gönnt sich ja sonst nichts. Jedenfalls schlafe ich jetzt 80+, mal sehen, wie lange das dauert! Sicher werde ich mir mal ein 90er- oder gar 100er-Bett gönnen und dazu die richtige Matratze wählen. Solange ich jedoch unschlüssig bin, welche das sein sollte, lasse ich es einfach bleiben.
Hier übrigens noch ein Bettflüsterer in Aktion:
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