die Gedanken sind frei - und die Handlungen auch JUHUUUUUUU |
Otto und Waltraud Normalverbraucher werden nämlich meist ganz schön zur Kasse gebeten. Kleines Beispiel gefällig: die biologisch-dynamische Einzäunung unseres Vorgartens - die Hecke also - ragte im Sommer vor zwei Jahren etwas weit in den Trottoirbereich hinein. Mein Vater weilte in den Ferien und hatte den Gärtner vorher nicht aufgeboten. Prompt erhielt er einen durchformulierten Drohbrief seitens der Behörde, worin ihm eine saftige Busse in Aussicht gestellt wurde.
Steht mein Auto zweieinhalb Minuten zu lange auf einem städtischen Parkplatz, "fahre" ich eine Busse ein!
Ganz anders geht es der Protest-Community des illegalen Zeltlagers vor dem BKW-Gebäude. Die haben soeben von unserem Stadttrott... ehm... -präsidenten respektive dem Gemeinderat die Erlaubnis erhalten, diesen Samstag eine Riesenfete mit Konzert- und Barbetrieb durchzuführen. Das erstaunt umso mehr, als der Gemeinderat am 27. April noch gross verkündet hatte, ein ständig bewohntes Lager und Konzertbetrieb vor dem Hauptsitz der Bernischen Kraftwerke keinesfalls zu dulden, weshalb die Zelte "in den nächsten Tagen" abgebaut werden müssten.
Was machen die einen richtig und die anderen falsch. Ganz klar: mein Vater und ich sind stinknormale Bürger, welche auf Strafandrohungen vorhersehbar reagieren, sprich: sie schneiden umgehend die Hecke oder bezahlen die Busse ohne weiter Probleme zu machen.
Ganz anders läuft es mit Leuten, die zum Beispiel Kontakte zur Reitschulumgebung unterhalten, zum schwarzen Block gehören, wie ein Zombie aussehen und auf Besen durch die Gegend fliegen (40 innerorts). Wie stellt man die ruhig? Man macht ihnen Geschenke, stellt keine unnötigen oder nötigen Forderungen oder Fragen und versucht, sich die Situation so lange schönzureden, bis man ehrlich keinen Handlungsbedarf mehr sieht.
Sie wissen also, was Sie nun zu tun haben. Wirken Sie gefährlich oder umgeben Sie sich mit entsprechenden Leuten, damit man Sie fortan in Ruhe lässt. Eine gute Idee äusserte kürzlich Andreas Thiel in seiner Kolumne "Isländische Eisenbahn". Falschparkierer, selbst in Anhalteverboten, berufen sich am besten auf Umweltaktivismus und drohen an, ihren Wagen erst dann wieder wegzufahren, wenn das AKW Mühleberg abgestellt wurde. Dafür würde sich eine transportable Protest-Banderole bestens eignen. Man kann es sich ja dann immer nach zwei Stunden Shopping noch anders überlegen und sein Protestcamp in eine andere Gegend verlegen. Einen Parkplatz kann man schliesslich immer gebrauchen.
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